#Existenzgründung - Unterschätzte Kosten bei der Praxisgründung
Die unterschätzten Kosten bei der Praxisgründung – was Sie als Zahnarzt oder Arzt wirklich einplanen sollten
Die eigene Praxis zu übernehmen oder zu gründen ist für viele Zahnärzte und Ärzte ein wichtiger Schritt in die Selbstständigkeit. Wer sich an die Planung macht, denkt meist zuerst an die großen Kostenblöcke: Kaufpreis einer bestehenden Praxis, Umbauten, Geräte, Mietverträge.
Doch in der Praxis zeigt sich immer wieder: Die größten finanziellen Risiken entstehen durch übersehene oder unterschätzte Nebenkosten. Genau hier entscheidet sich, ob Ihre Gründung stabil geplant ist – oder ob es im ersten Jahr zu unangenehmen Überraschungen kommt.
Typische Kosten, die oft nicht eingeplant werden
Auch bei guter Vorbereitung beobachte ich in der Beratung regelmäßig dieselben Lücken in der Kalkulation – bei Ärzten wie bei Zahnärzten gleichermaßen:
1. Steuerberatungs- und Rechtsberatungskosten
Gründung einer Gemeinschaftspraxis? Übernahme eines Praxisanteils? Vertragsgestaltung braucht rechtliche Begleitung.
=> Diese Kosten werden oft in der Finanzierungssumme nicht berücksichtigt – schlagen aber mit mehreren tausend Euro zu Buche.
2. Marketing und Außenauftritt
Eine moderne Zahnarztpraxis bzw. Arztpraxis braucht mehr als ein Schild an der Tür. Website, Logo, Google-Profil, Fotos, Printmaterial – und eventuell eine erste Werbekampagne.
=> Für einen professionellen Auftritt: 5.000 € bis 10.000 € einplanen.
3. IT-Infrastruktur und Praxissoftware
Ein professionelles Praxisverwaltungssystem, Telematikinfrastruktur, sichere E-Mail-Lösungen, Datenschutzanforderungen – all das verursacht Kosten.
=> Realistisch kalkuliert: 5.000 € bis 15.000 € – je nach System und Anbieter.
4. Berufsständische Versicherungen und Rücklagen
Zahlungen an das Versorgungswerk, Berufshaftpflicht, Praxisinventarversicherung etc. sind ab Tag 1 fällig – oft nicht in der Finanzierung berücksichtigt.
5. Liquiditätsbedarf bei Anlaufverlusten
Auch wenn die neue Praxis gut startet: Im ersten Jahr fehlen noch gewachsene Strukturen und Umsatzspitzen.
=> Die Kosten laufen sofort – aber der volle Umsatz kommt verzögert.
Der Businessplan für Ihre Arztpraxis oder Zahnarztpraxis macht’s sichtbar
Ein detaillierter Businessplan ist das Fundament jeder erfolgreichen Praxisgründung bzw. Praxisübernahme – sowohl für Zahnärzte als auch für Ärzte anderer Fachrichtungen.
Er zeigt realistisch:
-
Wie sich Einnahmen und Ausgaben im Gründungsjahr entwickeln
-
Wie hoch die notwendigen Privatentnahmen sind
-
Wann sich die Praxis trägt – und wie die Bank das einschätzt
Ein professioneller Businessplan für die Arztpraxis hilft nicht nur bei der Finanzierung – er gibt Ihnen vor allem Sicherheit und Orientierung.
Mein Tipp aus der Beratungspraxis:
Planen Sie nicht nur den Start, sondern auch die erste Wachstumsphase realistisch.
Ich habe Praxisgründer begleitet, bei denen im ersten Jahr ein Verlust von 80.000 € geplant war – wohlüberlegt, realistisch und bewusst.
Diese Gründer waren später erleichtert, dass es „nur“ 40.000 € waren – weil sie wussten, dass der Verlust einkalkuliert war und sich im zweiten Jahr bereits in Gewinn drehte.
Fazit: Planung statt Überraschung
Ob Sie eine Zahnarztpraxis oder eine Arztpraxis gründen – die genaue Kostenplanung entscheidet über Ihren Start in die Selbstständigkeit.
Mit einem professionellen Businessplan erkennen Sie früh, wo Risiken lauern – und wie Sie sie abfedern können.
Sie planen eine Praxisgründung als Zahnarzt oder Arzt?
Ich begleite Sie gerne – von der Praxissuche über den Businessplan bis zur Bankverhandlung.
Einen Kommentar schreiben